Regina Finke, Diplom-Pädagogin, Supervisorin, ehem. Kitaberaterin, Berlin
Portrait Regina Finke. Sie ist Diplom-Pädagogin, Supervisorin und ehemalige Kita-Beraterin aus Berlin.

Eine Leitungskraft, die perfektionistisch handelt und denkt, hat es schwer, sich selbst und dem Team gegenüber Fehler einzugestehen. Diese Haltung wirkt sich auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Sie neigen möglicherweise aus Angst vor Sanktionen dazu, eigene Fehler zu bagatellisieren oder zu verleugnen.

Ein Klima des Misstrauens verhindert, offen über Fehler zu sprechen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die anderen werden als Konkurrenten gesehen, vor denen man Schwächen verbirgt. Das Team arbeitet nicht an gemeinsamen Zielen, sondern ist eine Gruppe von Einzelkämpfern: Bei offensichtlichen Fehlern wird statt nach Lösungen nach Schuldigen gesucht.

Feedback ist eine Chance. Dabei können Gelungenes und Misslungenes, Stärken und Schwächen benannt werden. Fehler können zur Entwicklungschance werden. Wenn eine Kita diesen Wert des Feedbacks nicht erkennt, wird das Nennen von Fehlern eher als Bedrohung empfunden.

Ist der Arbeitsdruck besonders hoch – beispielsweise durch schlechte Personalausstattung oder überhöhte Ansprüche von Politik, Träger oder Eltern – findet gute Fehlerkultur schwer einen Platz. Die eigene Arbeit wird als Kampf ums Überleben empfunden. Neue Ideen und Strukturen, die bei der Aufarbeitung von Fehlern sichtbar werden können, lösen eher die Befürchtung aus, der Stress könne noch zunehmen.

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