Die Studie hat regelmäßig Daten zum Infektionsgeschehen und zu Schließungen erhoben. Die Forschenden interessierte dabei, wie oft und in welchem Alter Kinder an dem Corona-Virus erkranken und wie schwer sie krank wurden. Darüber hinaus standen die Erfahrungen der Kita-Leitungen, Fachkräften und Eltern im Fokus, die sie mit den Corona-Schutzmaßnahmen, der Betreuungssituation und etwaigen (psychosozialen) Belastungen gemacht hatten. Auch zu Long Covid erhoben die Forschenden Daten.
Die Ergebnisse in aller Kürze:
- Kinder erkranken meistens nur mit milden, eher unspezifischen oder keinen Symptomen. Am häufigsten wurde Schnupfen beobachtet. Bisher waren sie keine „Pandemietreiber“, spielen aber durchaus eine Rolle beim Infektionsgeschehen. Sie steckten ähnlich viele Kontaktpersonen an wie infizierte Kita-Beschäftigte.
- Long Covid unter den Kitakindern konnten die Forschenden nicht feststellen, die Zahlen sind allerdings nicht sehr aussagekräftig, da nur 31 Kinder aus einer einzigen Kita dazu befragt wurden.
- Es gibt in Kitas wirksame und erprobte Maßnahmen, um alle besser vor einer Ansteckung zu schützen.
- Die Infektionsschutzmaßnahmen waren wirkungsvoll, standen aber teilweise im Gegensatz zu pädagogischen Interessen: Die Kita-Schließungen haben die Familien, und dabei besonders Alleinerziehende, sehr gefordert.
- Innerhalb der Kita-Teams konnten deutliche Belastungszunahmen, verschlechterte Beziehungen zu den Eltern und Ansteckungsängste bei den Beschäftigten festgestellt werden.
- Fast die Hälfte der Kinder zeigten im Frühjahr 2022 nach Ansicht der Kitaleitungen einen erhöhten Förderbedarf in der sprachlichen und motorischen Entwicklung, 58 Prozent in der sozio-emotionalen Entwicklung. In Kitas mit einem größeren Anteil an Kindern aus benachteiligten Verhältnissen waren diese Zahlen höher.