Dr. Ralph von Kiedrowski, Dermatologe und Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen (BVDD), erklärt, worauf es beim Sonnenschutz für die Kleinsten ankommt.

Worauf ist beim Sonnenschutz bei U3-Kindern zu achten?

Optimal wäre, wenn Kinder bis zum dritten Lebensjahr gar nicht in die Sonne gehen. Ihre Haut ist sehr dünn und empfindlich. Doch sobald sie krabbeln und laufen, lässt sich das nicht mehr verhindern. Deshalb gilt: Wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt, sollte man sehr auf Lichtschutz achten. Also Spielplätze mit viel Schatten auswählen, in der Mittagszeit von 12 bis 15 Uhr die Sonne meiden und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen. Außerdem sind Textilien wichtig. Für Kinder gibt es extra Kleidung mit UV-Schutz, wichtig ist auch eine Kappe, idealerweise mit Nackenschutz. Und Sonnenbrille nicht vergessen.

Welche Sonnencreme empfehlen Sie für die Kleinsten?

Wichtig ist Lichtschutzfaktor 50. Einige Eltern möchten keinen chemischen Lichtschutzfilter verwenden und entscheiden sich für einen physikalischen (mineralischen) UV-Filter, zum Beispiel auf Zinkbasis. Diese Präparate hinterlassen einen weißen Film auf der Haut. Sie wirken genauso gut und ermöglichen sogar eine bessere Kontrolle, da sichtbar ist, ob der Lichtschutz überall gut aufgetragen wurde.

Worauf ist beim Lichtschutz außerdem zu achten?

Es kommt vor allem darauf an, dass die Präparate richtig verwendet werden. Werden sie zu dünn auf die Haut aufgetragen, verlieren sie ihren Schutz – und zwar in sehr drastischem Umfang. Wird ein Lichtschutzfaktor 50 nicht korrekt aufgetragen, reduziert er sich vielleicht auf Faktor 7. Das ist für die Kinderhaut zu wenig.

Was ist noch wichtig?

Lichtschutz braucht Zeit. Oft werden die Kinder eingecremt und es geht direkt raus in die Sonne. Dabei dauert es etwa eine halbe Stunde, bis der Lichtschutzfilter wirkt. Generell geht es darum, sich daran zu gewöhnen, auf Lichtschutz viel Wert zu legen. Schäden in den ersten Lebensjahren sind oft die Hauptgründe für schwarzen Hautkrebs im jungen Erwachsenenalter. Selbst wenn kein Sonnenbrand auftritt, die Hautschäden lassen sich nie mehr rückgängig machen.

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