Im Hochsommer sorgen Planschbecken oder Gartenschlauch in Kitas für Abkühlung. Dabei ist Sicherheit das A und O.
Illustration von zwei Kindern, die unter dem Wasserstrahl eines Rasensprinklers herum hüpfen.

Das Wasser spritzt aus winzigen Löchern eines Gartenschlauchs in alle Richtungen, verwandelt den Sandboden in feuchten Matsch: Die Kinder flitzen fröhlich umher und lassen sich nass regnen. Andere planschen nach Herzenslust im „Pool“. Wenn es im Sommer richtig heiß ist, drehen die Er­zieherinnen in der ASB­-Kita „Im Röder“ des Regionalverbands Westhessen in Taunusstein den Wasserhahn auf. Ob aus der Pumpe, dem Schlauch oder im Planschbecken, fest steht: „Wasserspiele sorgen für eine schöne Abküh­lung“, sagt Kitaleiterin Edeltraud Sneider. Und vor allem: „Die Kinder haben einen Mordsspaß.“ In der Einrichtung in Südhessen kommen die 60 Mädchen und Jungen viel mit Wasser in Berührung, nicht nur im Hochsommer. Sicher­heit wird dabei großgeschrieben.

 

KURZ GESAGT!

  • Wasserspiele machen den Kindern Spaß
  • Wasser darf nicht tiefer als 20 Zentimeter sein
  • Aufsicht muss jederzeit sichergestellt werden

 

Vor allem beim Planschbecken gilt, dass min­destens eine Erzieherin einzig und alleine die Kinder im Wasser beaufsichtigt – und nicht noch nebenbei andere Mädchen und Jungen im Blick haben muss. „Wir gehen kein Risiko ein“, betont die Leiterin. Generell gilt, dass das Was­ser nicht mehr als 20 Zentimeter tief sein darf. Vierjährigen geht es etwa bis zum Knie. Doch schon eine Pfütze reicht theoretisch aus, damit ein Kind darin ertrinken kann. In der Kita sind sich dieser Gefahr alle bewusst. Die Sicherheit sei das Wichtigste, sagt Sneider. Deshalb gilt: „Wasserspiele nur unter besonderer Aufsicht.“ Wenn unter dreijährige Kinder dabei sind, ist eine lückenlose Aufsicht unverzichtbar.

Beim Spielen lassen die Fachkräfte den Mädchen und Jungen so weit wie möglich freien Lauf. Nur wenn es zu wild wird, heißt es: Stopp! „Dafür ist ja eine Aufsicht dabei.“

Sonnenschutz: für alle wichtig

Alle Kinder müssen draußen eine Badehose oder einen Badeanzug tragen. Und eine Kopfbedeckung zum Schutz vor der Sonne. Außerdem achten die Fachkräfte darauf, dass sich die Mädchen und Jungen ordentlich mit wasserfestem Sonnenschutz eincremen. „Sonst darf niemand raus“, sagt Sneider.

Das Planschbecken selbst platziert man am güns­tigsten im Schatten. Wo das nicht möglich ist, sind Sonnensegel oder Sonnenschirme nötig.

Über Mittag, wenn die Sonne am meisten sticht (und damit die UV­-Belastung am höchsten ist), spielen die Kinder am besten ausschließlich in schattigen Ecken des Außengeländes – oder eben drinnen. Bei all dem Trubel um das erfri­schende Nass: Dass auch das Kita­-Personal an den eigenen Sonnenschutz denkt, sollte selbst­verständlich sein.

Während Planschbecken und Gartenschlauch nur bei Hitze zum Einsatz kommen, ist die Pumpe auch bei milderen Temperaturen in Betrieb: Die Kinder können nach Lust und Laune frisches Wasser zapfen, Staudämme bauen und mit Matsch spielen. Außerdem gibt es hinter einem Zaun im Kräutergarten ein gesondert eingefriedetes Becken zum Wassertreten. „Die Kinder dürfen nur in Begleitung hinein“, erklärt die Leiterin. Die Mädchen und Jungen krem­peln die Hosen hoch, gießen ihre Füße mit der Gießkanne ab – und los geht’s: Zusammen mit einer Erzieherin oder einem Erzieher stelzen sie im Storchengang durchs Wasser, im Winter durch den Schnee. Viele Mädchen und Jungen kämen sonst wenig mit Wasser in Berührung, berichtet Frau Sneider, und hätten am Anfang große Scheu. In der Kita können sie Erfahrungen damit sammeln – und erleben: „Wasser macht großen Spaß.“

Bei Wasser ist Vorsicht geboten

Generell gilt: Von Wasser kann immer ein Risiko ausgehen. Deshalb müssen Kitas regelmäßig ihre Außenanlagen überprüfen – und beispiels­weise sicherstellen, dass Teiche oder Biotope nicht frei zugänglich sind. Die allgemeinen Für­sorgepflichten des Betreibers sind einzuhalten. Für Kinder unter 3 Jahren dürfen Feuchtbiotope und dergleichen nicht zugänglich sein. Dies kann etwa durch eine 1 Meter hohe Umrandung erreicht werden, die nicht zum Klettern verleitet.

Auch Regentonnen können aufgrund der Wasser­menge und der Beschaffenheit die Gefahr mit sich bringen, dass Kinder dort hineinfallen und ertrinken. Um dem vorzubeugen, müssen Regen­tonnen oder Ähnliches gegen Hineinfallen gesi­chert werden.

 

DARAUF IST BEI WASSERSPIELEN ZU ACHTEN:

  • lückenlose Aufsicht klar regeln
  • Wassertiefe nicht über 20 Zentimeter
  • Wasser regelmäßig wechseln
  • auf die notwendige Wasserqualität achten
  • stehendes Wasser außerhalb des Beckens ist tabu
  • baulicher und persönlicher Sonnenschutz
  • Planschbecken im Schatten aufstellen oder Sonnensegel anbringen
  • bei Nässe droht Rutschgefahr

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