Elternarbeit ist auch beim Übergang in die Schule wichtig. Denn viele Eltern sind sich unsicher, was auf ihr Kind und damit auf sie zukommt.
Illustration zum Thema "Die Eltern ins Boot holen" zeigt drei Erwachsene in einem Boot.

Im letzten Kita-Jahr wird es nicht nur für die Kinder spannend. Auch für die Eltern ist der Übergang in die Schule mit vielen Fragen verbunden. Einige sind unsicher. Sie wissen nicht, was ihre Kinder erwartet und ob sie den Anforderungen gewachsen sind. Andere haben genaue – manchmal falsche – Vorstellungen von den Fähigkeiten, die ihr Kind mitbringen muss. Viele stellen sich die Frage: Ist mein Kind überhaupt schulreif? Um Unsicherheiten zu nehmen, sind Elterngespräche besonders wichtig.

Bei diesen Gesprächen sollten die Anliegen der Eltern im Mittelpunkt stehen. Was erwarten sie von dem Gespräch? Welche Vorstellungen haben sie von der bevorstehenden Schulzeit? Wie nehmen sie ihr Kind wahr? „Aktives Zuhören, also bewusst auf die Eltern eingehen und nachfragen, schafft eine gute Basis“, erklärt Natalia Popp-Wilhelmy, psychologische Psychotherapeutin und Teamleiterin der Jugend-, Erziehungs- und Familienberatung der Caritas Hildesheim. „So entsteht eine wertschätzende Atmosphäre.“

 

KURZ GESAGT!

  • Eltern sind oft unsicher
  • Im Elterngespräch auf Sorgen eingehen
  • Stärken des Kindes an Beispielen verdeutlichen
  • Gemeinsam Möglichkeiten zur Unterstützung überlegen

 

Gute Vorbereitung

Die gute Atmosphäre lebt auch von einer positiven Grundhaltung. Dazu gehört, dass das Gespräch im Voraus geplant und sorgfältig vorbereitet wird. „Erzieherinnen und Erzieher sollten vorher genau überlegen, was sie den Eltern über ihr Kind vermitteln wollen“, erklärt die Psychotherapeutin.

Hilft Carlos den jüngeren Kindern und übernimmt Verantwortung für sich und andere? Das ist eine Stärke, die in der Schule gebraucht wird. „Das Stichwort hierbei lautet ressourcen-orientierte Gesprächsführung“, sagt Natalia Popp-Wilhelmy. Pädagogische Fachkräfte müssen den Eltern vermitteln, dass sie das Kind gut kennen und schätzen. „Am besten gelingt das, indem an konkreten Beispielen beschrieben wird, was man in der Kita beobachtet hat.“

Wichtig ist dabei, mit Lob und Anerkennung in die Beschreibung des Kindes einzusteigen. Danach können auch Schwierigkeiten zur Sprache kommen. Dabei gilt: neutral bleiben. „Wer hört, dass sein Kind dieses oder jenes nicht kann, blockt sonst schnell ab. Die Beobachter-Perspektive ist wichtig“, erklärt Natalia Popp-Wilhelmy. Dabei sollte man herausarbeiten, wie man das Kind in diesem Fall unterstützen kann und wie ihm das in der Schule zugutekommt.

Sorgen ansprechen

Carlos’ Eltern kann man so beispielsweise erklären, dass es toll ist, wie neugierig er ist. Das ist für die Schulzeit sehr wertvoll. Allerdings gibt er schnell auf, wenn etwas nicht klappt. „Man kann gemeinsam überlegen, wie man das Kind hierbei unterstützt“, so Natalia Popp-Wilhelmy. Also wie man seine Frustrationstoleranz stärkt. „Man muss die Eltern mit ins Boot holen.“

Aber was, wenn Eltern mit grundsätzlich falschen Vorstellungen in das Gespräch gehen? Wenn sie beispielsweise erwarten, dass Carlos vorab Lesen oder Schreiben üben muss? Oft ist es nicht mit einem einzigen Gespräch getan. „Der regelmäßige Dialog mit den Eltern ist das A und O“, erklärt die Expertin. Dann kann man Unsicherheiten frühzeitig begegnen und Sorgen nehmen.

 

 

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