In vielen Kitas ist es ein Ritual, in manchen wird es wegen des „Drumherums“ eher kritisch gesehen, sinnvoll ist es allemal: das Zähneputzen.

Nach dem Essen die Zähne putzen – mindestens aber morgens und abends. Das gilt für Große und Kleine und ist keineswegs neu. Da in der Kita gegessen wird, sollte das Zähneputzen auch hier zum Alltag gehören. Die richtige Technik will dabei gelernt sein. Kitas können einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitserziehung leisten, indem die Zahnpflege in der Gruppe eingeübt wird. Jedes Bundesland hat eine Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege, auf der Ortsebene gibt es bundesweit annähernd 400 regionale Arbeitskreise, die in Kitas und Schulen flächendeckend zahnmedizinische Gruppenprophylaxe anbieten und die Einrichtungen darüber hinaus mit Infomaterial unterstützen.

Quelle: Barmer Zahnreport 2020

Aus verschiedenen Gründen tun sich manche Kitas mit dem gemeinschaftlichen Zähneputzen jedoch schwer – und nicht erst, seit wegen Corona auf besondere Hygiene und Abstände geachtet werden muss. Dabei ist Zähneputzen viel mehr als nur das Entfernen von Plaque! Es bilden sich beim gemeinsamen Zahnputzritual Gewohnheiten, die sich mit jedem Üben festigen. „Dabei geht es zunächst nicht um die richtige Technik, sondern um die Ritualbildung. Die Kinder etablieren langfristig dieses Verhalten“, erklärt Bettina Berg von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ). Für Kinder, die daheim ihre Zähne gar nicht oder nur sporadisch putzen, ist das besonders wichtig. Denn in der Kita reinigen sie dann wenigstens einmal am Tag mit fluoridierter Zahnpasta ihre Zähne. „So trägt das Zähne putzen in der Kita auch zu gesundheitlicher Chancengleichheit bei“, verdeutlicht die Expertin.

Sollten Einrichtungen das Zähneputzen derzeit auf Eis gelegt haben, ist es umso entscheidender, in verstärktem Maß die Eltern mit ins Boot zu holen. Nicht alle nehmen das Thema ernst. Die Kita kann und sollte deshalb zur richtigen Zahnhygieneinformieren, zum Beispiel mit Aushängen, Eltern briefen oder auch an einem Themenabend (ggf. per Videokonferenz). Eltern müssen wissen, dass ihr Nachwuchs erst etwa mit acht Jahren die Zähne alleine ausreichend sauber putzen kann. Davor sind die Eltern das „Plus“ der KAI-Plus-Methode: Kaufläche, Außenseite und Innenseite werden von Mama oder Papa noch einmal gründlich nachgeputzt. Welche Aspekte darüber hinaus für gesunde Kinderzähne wichtig sind, zeigt der Aushang (Download als PDF).

 

Zähneputzen in der Kita in Zeiten von COVID-19 ist wichtiger denn je. So gelingt es:
https://kurzelinks.de/zaehne-covid19

Viele hilfreiche Informationen zur kindlichen Zahngesundheit von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V.:
www.daj.de

Wohin mit den Bürsten und Bechern? Praxisnahe Tipps gibt es in der Broschüre „Meine Kita will Zähne putzen üben“:
https://kurzelinks.de/zahnputz-tipps

Informationen zur Elternarbeit unter Pandemiebedingungen:
https://kurzelinks.de/zahngesundheit-pandemie

Gutes Informationsmaterial für Kitas und Eltern gibt es im Internet unter dem Suchbegriff „Kita mit Biss“.

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