Schon vor der Corona-Pandemie übten nur etwas mehr als ein Viertel der Kitas mit den Kindern das Zähneputzen. Inzwischen hat sich diese Zahl nochmals halbiert, wie eine repräsentative Studie exemplarisch für Baden-Württemberg ergab.
Die Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg (LAGZ) hatte die Online-Befragung in Auftrag gegeben, bei der sich mehr als 6.500 Kitas beteiligten. 27 Prozent (1.820 Kitas) gaben an, vor Corona mit den Kindern Zähne geputzt zu haben. Derzeit machen das nur noch 1.018 Einrichtungen. „Diese Entwicklung ist alarmierend“, sagt LAGZ-Geschäftsführerin Carolin Möller-Scheib.
Das Interesse der pädagogischen Fachkräfte sei laut LAGZ durchaus vorhanden, was sich an der Teilnahme bei Aktionen und Themenwochen rund um Mundgesundheit zeige. Die Gründe für das „Nichtputzen“ seien unterschiedlich. Neben dem Personalmangel würde die fehlende Infrastruktur vor Ort (zum Beispiel zu wenige Waschbecken oder Aufbewahrungsmöglichkeiten für Zahnbürsten) und auch die hohen Hygieneanforderungen Hürden darstellen.
Dabei habe das gemeinsame Zähneputzen einen hohen pädagogischen Wert, der über die Mundgesundheit hinausgehe, wie die Landesarbeitsgemeinschaft betont. Es fördere den achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper, die Feinmotorik und ein systematisches Vorgehen, das mit der Zahnputzmethode KAI (erst Kaufläche, dann Außenflächen, dann Innenflächen) geübt werde.
Quelle: Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg