Online-Kurs: (Vor-)Leseaktionen diversitätsbewusst gestalten

Lesen kann verbinden – und das am besten, wenn sich alle Kinder gesehen fühlen und dem gemeinsamen (Vor-)Lesen folgen können. Auch das Abbilden von Vielfalt und Diversität spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Stiftung Lesen bietet kostenfrei für pädagogische Fachkräfte einen Online-Kurs an, der zeigt, wie (Vor-)Leseaktionen diversitätsbewusst gestaltet werden können. Ziel ist es, dass Vielfalt sichtbar gemacht und Diskriminierung vorgebeugt wird, etwa durch Geschichten, die unterschiedliche Lebensrealitäten widerspiegeln.

Im Rahmen des Kurses erhalten die Teilnehmenden Basiswissen zu Diversität und Diskriminierung, können die eigene Haltung reflektieren und ihr Bewusstsein für Ausgrenzung stärken. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie Rassismus die Bildungslaufbahn von Kindern beeinflussen kann.

Der Kurs kann jederzeit online absolviert werden. Er besteht aus mehreren Modulen und dauert nur wenige Stunden:

  • Fokus: Diversität, Vielfalt, Diskriminierung, Rassismus-Kritik, Mehrsprachigkeit, Sensibler Umgang
  •  Dauer: 4-5 Stunden
  •  Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte; freiwillig Engagierte
  •  Zugang: Offen

Die Teilnahme ist nach einer Anmeldung über die Website der Stiftung Lesen möglich.

Antidiskriminierungspädagogik in der frühkindlichen Bildung

Die Antidiskriminierungspädagogik vereint verschiedene pädagogische Ansätze, etwa von der Diversitypädagogik, Inklusionspädagogik, der geschlechtergerechten, antirassistischen oder vorurteilsbewussten Pädagogik, notiert die Erziehungswissenschaftlerin Nina Gadorosi. Damit werde sie zu einem übergeordneten Ansatz zur Bekämpfung von Diskriminierungen und wolle eine Grundhaltung vermitteln, um diskriminierendes Verhalten zu verhindern und dafür zu sensibilisieren. 

Pädagogisches Fachpersonal nimmt, laut Gadorosi, in der Umsetzung des Antidiskriminierungspädagogik-Konzepts eine Schlüsselrolle ein. Schließlich bildet das Personal durch seine Haltung, Interventionen sowie Fachkenntnisse den Rahmen für den Umgang mit Diversität in frühkindlichen Bildungseinrichtungen. Bezugnehmend auf ihre Master-Arbeit, bei der Gadorosi Erzieherinnen und Erzieher befragt hat, ergab sich indes ein gemischtes Bild bezüglich der Umsetzung. So stimmten der Aussage „Das Konzept der Antidiskriminierungspädagogik prägt meinen Arbeitsalltag“ zwar 42,7 Prozent zu – doch insgesamt mehr als die Hälfte stimmten dem nur teilweise (rund 26 Prozent) oder eher nicht zu (rund 31 Prozent).

In ihrem Fazit konnte Gadorosi unter anderem feststellen, dass es zwei Einstellungsdimensionen gab, die massiv Einfluss auf die Umsetzung von Antidiskriminierungspädagogik nahmen: Je höher pädagogische Kernüberzeugungen und subjektive Wirksamkeitsüberzeugungen bezüglich Widrigkeiten waren, desto stärker hatte das pädagogische Fachpersonal die Absicht, antidiskriminierungspädagogisch zu arbeiten.

Den ganzen Beitrag finden Sie hier.

Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung

Die Angebote der Website sind ein gemeinsames Projekt der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ). Als Begleitprojekt des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ wird es in der mittlerweile zweiten Förderphase weiterentwickelt. Fachkräfte in Kitas und Kindertagespflegestellen können die Informationen und interaktiven Materialien kostenfrei nutzen, um Demokratie und Gemeinschaft für ihre Kinder altersgerecht erfahrbar zu machen. Als Nebeneffekt stärken sie auch als Erwachsene ihre Fähigkeit, Positionen und Vorstellungen neu zu denken.

Zur Website: https://www.duvk.de/