Acht Tipps und eine Bitte für Ihre Gesundheit

1. Denken Sie an Ihren Rücken und beugen Sie Fehlbelastungen vor.

Bücken, Kinder tragen und heben, häufig ungeeignetes Mobiliar für die Erwachsenen – Sie haben einen Knochenjob. Denken Sie an die richtigen Bewegungsabläufe und machen Sie regelmäßig Ausgleichsübungen. Wie das geht? Beispiele unter: www.ukrlp.de, Webcode: 1912

2. Stärken Sie Ihr Immunsystem!

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und ausgewogene, vitaminreiche Ernährung halten Ihre Abwehrkräfte fit.

 

3. Regelmäßig, aber nicht zu oft die Hände waschen.

Waschen Sie die Hände, wenn sie deutlich verschmutzt sind, vor dem Essen und nach dem Wickeln und Toilettengang. Nur milde Reinigungsmittel verwenden und regelmäßig eincremen. Wie´s genau geht, steht hier: www.kinderkinder.dguv.de/hauptsache-gesund

4. Sonnenschutz ist auch für die Großen wichtig!

Verwenden auch Sie Sonnenschutzmittel mit hohem LSF, eventuell Sonnenhut und Sonnenbrille, wenn Sie sich bei Sonnenschein draußen aufhalten. Weitere Tipps unter: www.kurzelinks.de/sichere-kita-sonnenschutz und www.dguv.de, Webcode: d1028607

5. Versuchen Sie, Lärm zu vermeiden.

Sehen Sie leise Spielzeiten vor, sensibilisieren Sie die Kinder für Lärm, gehen Sie oft mit den Kindern nach draußen – besonders, wenn Sie lärmintensive Aktivitäten planen. Teilen Sie, wenn möglich, die Gruppen auf. Weniger Kinder, weniger Lärm. Weitere Hinweise in dieser Broschüre der Unfall-kasse NRW (PDF): www.kurzelinks.de/laerm-in-kitas

6. Betreiben Sie unbedingt Selbstfürsorge!

Sie arbeiten in einem sehr bereichernden, aber auch unglaublich anstrengenden Beruf. Versuchen Sie herauszufinden, wo Ihre Kraftquellen liegen, und zapfen Sie diese regel mäßig an. Lernen Sie eine beliebige Entspannungstechnik. Nehmen Sie sich bewusst die Zeit für sich! Auch Fortbildungen zu Achtsamkeit und Selbstfürsorge sind eine gute Investition.

7. Trinken Sie ausreichend viel!

Auch wenn es immer hoch hergeht: Denken Sie ans Trinken. Das kommt auch Ihrer Stimme zugute. Mindestens 1,5 Liter am Tag sollten es sein – am besten Wasser oder ungesüßte Tees.

8. Machen Sie Pausen …

Leichter gesagt als getan? Abgesehen davon, dass Sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine Pause haben, ist es auch fahrlässig, diese regelmäßig auszulassen. Sie werden unkonzentriert und unaufmerksam. So können brenzlige Situationen entstehen. Interessant: aug.dguv.de  ▸ Suche: Pausenkultur

 

 

Bitte: Lassen Sie sich impfen

Wenn noch nicht geschehen: Lassen Sie sich bitte gegen Covid-19 impfen. Das schützt Sie und andere vor einem schweren Krankheitsverlauf. Haben Sie trotzdem ganz individuelle Befürchtungen, die Sie bislang vom Impfen abgehalten haben, sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin an und lassen Sie sich ergebnisoffen beraten.
Eine Impfberatung gibt es auch hier:
www.psychologie.uni-greifswald.de/gemeinsam/covid-impfberatung/

Hau(p)tsache gesund!

 

Haut schützen

Bei Arbeitsbeginn, vor hautbelastenden Tätigkeiten und nach dem Händewaschen eine Hautschutzcreme auftragen und einmassieren. Dabei auch Fingerzwischenräume, Nagelfalze und Handgelenke berücksichtigen. Die Creme stärkt die Barrierefunktion der Haut.

Hände waschen

So oft wie nötig, aber so selten wie möglich. Denn häufiges Händewaschen lässt die Haut austrocknen. Bei sichtbarer Verschmutzung und nach dem Toilettenbesuch die Hände und Fingerzwischenräume mit einem pH-hautneutralen, duftstofffreien Präparat gründlich waschen und danach sorgfältig mit einem Einmalhandtuch trocknen. Anschließend sollten die Hände wieder eingecremt werden.

Hände desinfizieren

Das Desinfizieren der Hände ist hautschonender und deshalb dem Waschen vorzuziehen, sofern es keine sichtbaren Verschmutzungen gibt. Alkoholbasierte, rückfettende Desinfektionsmittel verwenden, deren Wirksamkeit geprüft ist. Ausreichende Menge sorgfältig in die trockenen Hände einreiben und einwirken lassen. Vor dem Umgang mit Lebensmit-teln und vor der Versorgung von Wunden sowie nach der Versorgung von erkrankten Kindern (Durchfall, Erbrechen, Atemwegsinfektionen) und nach dem Kontakt mit Blut oder Ausscheidungen anwenden – auch wenn bei der Tätigkeit Handschuhe getragen wurden.

Handschuhe tragen

Das Tragen von Einmalschutzhandschuhen kann bei möglichem Kontakt mit Blut, Ausscheidungen, Schmutzwäsche oder anderem keimbehafteten Material verhindern, dass die Hände anschließend gewaschen werden müssen. Keine gepuderten Handschuhe verwenden (Allergiegefahr, Hautreizung) und nur über vollständig getrocknete Hände ziehen. Nach Beendigung der Tätigkeit die Handschuhe ausziehen und die Hände desinfizieren.

Hände pflegen

Am Ende des Arbeitstags und darüber hinaus in der Frei-zeit fetthaltige, duftstofffreie Hautpflegecreme auftragen und einmassieren. Das unterstützt die Hautbarriere bei der Regeneration.

Weitere Infos

Einen übersichtlichen „Hautschutz- und Händehygieneplan für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kindertagesstätte“ gibt es auf der Internetseite der BGW: www.bgw-online.de

Lesen Sie ein Interview mit Prof. Dr. med. Manigé Fartasch vom Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA). Darin erklärt die Dermatologin unter anderem, was die Corona-Hygieneregeln für den Hautschutz bedeuten und was bei der Hautpflege zu beachten ist: www.kinderkinder.dguv.de/handpflege

„So oft wie nötig, so selten wie möglich“

Manigé Fartasch
Foto: Volker Wiciok/Lichtblick

Warum schadet das Händewaschen eigentlich der Haut?

Manigé Fartasch: Beim Händewaschen gelangt Flüssigkeit in die Hornzellen und in die Zwischenräume der Hornzellen. Dadurch kommt es zur Quellung der Hornschicht. Wenn das mit Detergenzien – also Reinigungsmitteln wie Seifen oder Waschlotionen – kombiniert wird, dann wird die Hornschicht, die Barriere der Haut, geschädigt.

Das klingt so, als wäre es besser auf das Händewaschen zu verzichten…

Fartasch: Aus dermatologischer Sicht wäre es besser, wenn man die Hände desinfiziert und nicht mit Seife wäscht. Desinfektionsmittel sollten alkoholbasiert sein und zusätzlich rückfettende Substanzen enthalten. Das ist hautschonender, als die Hände zu waschen. Man kennt das aus Krankenhäusern und Kliniken. Dort werden die Hände nur nach dem Toilettenbesuch mit Seife gereinigt oder wenn es optisch sichtbare Verschmutzungen gibt. Ansonsten reicht das Desinfizieren mit alkoholbasierten Desinfektionsmitteln. Aus Sicht des Hautschutzes gilt die Faustformel: Händewaschen so oft wie nötig, aber so selten wie möglich.

Was ist, wenn man die Haut erst wäscht und dann desinfiziert?

Fartasch: Wenn Sie beides kombinieren, wird die Haut noch mehr geschädigt. In Krankenhäusern wird dies weitgehend vermieden.

Nun lässt sich Händewaschen selbstverständlich nicht gänzlich vermeiden. Was ist für Kitas bei Seifen oder Waschlotionen zu beachten? Ist der pH-Wert entscheidend?

Fartasch: Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass allein der pH-Wert ein Garant für die Hautverträglichkeit ist. Die Zusammensetzung der Reinigungsmittel ist dafür ausschlaggebend. Im Prinzip ist es so: Alles, was schnell reinigt, ist auch hautreizend. Mittel, die eine sehr hohe Reinigungswirkung haben, haben andererseits auch eine größere hautschädigende Wirkung. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, duftstofffreie Reinigungsmittel zu verwenden, auch wenn nicht alle Duftstoffe Allergien auslösen.

Inwiefern können Einmalschutzhandschuhe die Erzieherinnen und Erzieher beim Wickeln oder der Wundversorgung schützen?

Fartasch: Es ist besser, Handschuhe zu tragen, als die Hände waschen zu müssen. Handschuhe dienen also dazu, die Waschfrequenz zu reduzieren und haben dadurch einen positiven Effekt. Nach dem Ausziehen der Handschuhe sollten Erzieherinnen und Erzieher nicht unbegründet die Hände mit Seife waschen, sondern sie desinfizieren. Wenn sie beim Wechsel der Handschuhe schwitzen, dann sollten sie die Hände besser nur mit Wasser abspülen und gut abtrocknen, bevor sie die nächsten Handschuhe anziehen.

Vor der Arbeit sollten pädagogische Fachkräfte Hautschutzcremes auftragen, nach der Arbeit Hautpflegecremes. Worin besteht der Unterschied?

Fartasch: In Hautschutzmitteln sind Inhaltsstoffe, die die Hornhaut nicht durchlässig machen und sie eher stabilisieren. Wenn das Präparat das DGUV-Prüfzeichen „Wirksamkeit geprüft“ trägt, kann man eher sicher sein: Es bringt etwas. Dadurch ist nachgewiesen, dass es bei der Anwendung zu einer geringeren Schädigung der Hautbarriere oder der Haut an sich kommt. Manche Hautpflegemittel enthalten Zusätze, die die Hornschicht durch Zusätze wie zum Beispiel Harnstoff dagegen etwas durchlässiger machen können, damit die pflegenden Substanzen tiefer in der Hornschicht einwirken können. Das ist beim Umgang mit verschiedenen reizenden oder chemischen Stoffen nicht wünschenswert, deswegen sollten sie erst nach der Arbeit aufgetragen werden und die Hände damit gepflegt werden, damit sich so die Barriere besser regenerieren kann.

In der Corona-Pandemie gehört häufiges Händewaschen zu den Hygieneregeln. Was hat das für Auswirkungen auf die Haut?

Fartasch: Bei Kindern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich häufiger die Hände waschen müssen oder sollen, kann ein irritatives Kontaktekzem entstehen. Darunter versteht man eine Entzündung der Haut aufgrund der Reizung, die zum Beispiel durch das häufige Händewaschen entsteht. Es zeigt sich in trockener, rissiger Haut, die manchmal mit Rötungen einhergeht.

Wer ist besonders anfällig dafür?

Fartasch: Wenn man in der Kindheit – insbesondere im Bereich der Hände – Neurodermitis hatte, besteht bei Feuchtarbeiten ein erhöhtes Risiko, an einem irritativen Kontaktekzem zu erkranken oder Schübe einer Neurodermitis im Bereich der Hände zu bekommen. Wenn man zu dieser Gruppe gehört, sollte man die Hände besonders gut pflegen – und zwar vorbeugend, bevor Hautveränderungen auftreten.

Müssen Kinder eigentlich andere Reinigungs- und Hautpflegemittel benutzen als Erwachsene?

Fartasch: Nein, es können die gleichen Produkte verwendet werden. Die Unterschiede beim Hautschutz sind nicht so groß, dass man hier spezielle Produkte bräuchte.

 

 

 

Sonnenschutz – wir passen auf!

Damit Kinderhaut optimal vor Sonnenstrahlen geschützt ist, reicht es nicht, die Kleinen einmal am Tag mit einer Sonnencreme einzuschmieren. Die Übersicht zeigt, wie es geht! Sie können Sie in drei Sprachen im PDF-Format herunterladen, ausdrucken und in der Kita aufhängen.

Das Bild zeigt zwei Kinder, die sich optimal vor Sonnenstrahlen schützen.

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