Was tun im Herbst?!

 

App ans Tablet

Mathe in der Kita? Aber ja! Die kostenlose LuPE-App richtet sich an die Fachkräfte. Sie macht mathematische Phänomene im Kita-Alltag sichtbar und vermittelt spielerisch Kompetenzen für eine professionelle Bildungsbegleitung.

https://www.dji.de/veroeffentlichungen/aktuelles/news/article/822-mathematik-im-kita-alltag.html

Tipp!

Jetzt werkeln, spielen und matschen die Kinder wieder ganz viel draußen. Danach ist gründliches Händewaschen angesagt. Wie das geht, zeigt ganz kindgerecht unser Plakat.

Eingewöhnung

Jetzt ist es bald soweit: Die „Großen“ verlassen die Kita Richtung Schule und viele Kleine werden neu eingewöhnt. Wie das gut  gelingt? Wir haben Antworten:

Sind Schnupper- und Besuchskinder versichert?

Wenn die ehemaligen Vorschulkinder zu Besuch kommen oder ein Kind zum „Schnuppern“ da ist – wie sieht es dann eigentlich mit dem Unfallversicherungsschutz aus? Es kommt darauf an. Mehr dazu hier:

Allergien gegen Nüsse

Die Eichhörnchen freuen sich, denn so langsam werden die Nüsse reif. Für manche Kinder sind Nüsse jedoch gefährlich, da sie allergisch auf diese Lebensmittel reagieren. Das muss mit der richtigen Planung und Weitsicht kein Problem für die Kitafachkräfte sein.

Hallo Herbst! Ein Bewegungsspiel

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Wohlfühlen beim Wickeln

Atmosphäre

  • Wickeln ist eine intime Situation. Die Kinder sollten vor Blicken geschützt werden.
  • Gesundes Raumklima mit guter Lüftung (Fenster, raumlufttechni-sche Anlage) und Temperatur von mindestens 24 Grad Celsius im Wickelbereich.

Planung

  • Idealerweise befindet sich der Wickel-bereich in einem separaten Raum oder im Sanitärbereich.
  • Der Wickelbereich sollte über ein eigenes Waschbecken verfügen, mit einem heraus-ziehbaren Wasserhahn in Griffnähe.
  • Kinder sollten komplett auf dem Wickeltisch liegen können, deshalb empfiehlt sich eine Tiefe von etwa 100 bis 120 Zentimetern.

Alles griffbereit

  • Was für die Pflege der Kinder benötigt wird, sollte gut erreichbar sein (Windeln, Reini-gungstücher, Creme, Ersatzkleidung usw.).
  • Das gilt auch für Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel.
  • Bitte darauf achten, dass die Utensilien nicht für Kinder zugänglich sind.

Ergonomie

  • Sinnvoll sind kleine Treppen, damit die Kinder selbst auf den Wickeltisch klettern können und unnötiges Heben vermieden wird. Das fördert außerdem die Selbstständigkeit und reduziert das Unfallrisiko.
  • Praktisch: Die Höhe des Wickeltischs lässt sich an die Körpergröße der Fachkraft anpassen. Ideal ist zwischen 85 und 95 Zentimeter.
  • Alternativ: ein kleines Podest oder einen
  • Trittschemel für kleinere Fachkräfte.

Aufstiegshilfe

  • Die Treppe muss mit dem Wickelbereich fest verbunden und sicher zu begehen sein. Leitern eignen sich nicht.
  • Sind die Wickeltische im Waschraum frei zugänglich, müssen Aufstiegshilfen gesichert werden, damit Kinder nicht unbeobachtet hochklettern können.

Schutz vor Verletzungen

  • Bei höhenverstellbaren Wickeltischen darauf achten, dass es keine Klemmstellen gibt, an denen sich Kinder quetschen könnten.
  • Damit Kinder nicht herunterfallen können, sollte der Wickeltisch nach Möglichkeit zwischen zwei Wänden stehen.
  • Alternativ: seitlicher Fallschutz mit einer Höhe von mindestens 20 Zentimetern.

Hygiene

  • Arbeitsplatz mit einem Desinfektionstuch reinigen.
  • Jedes Kind bekommt eine eigene Wickelunterlage.
  • Einmalhandschuhe benutzen. Sie halten Keime ab.
  • Die Handschuhe nach der Benutzung mit den Windeln im Mülleimer entsorgen.
  • Zum Schluss die Hände desinfizieren. Dabei Einwirkzeit beachten. Danach ggf. die Hände eincremen.

„So oft wie nötig, so selten wie möglich“

Manigé Fartasch
Foto: Volker Wiciok/Lichtblick

Warum schadet das Händewaschen eigentlich der Haut?

Manigé Fartasch: Beim Händewaschen gelangt Flüssigkeit in die Hornzellen und in die Zwischenräume der Hornzellen. Dadurch kommt es zur Quellung der Hornschicht. Wenn das mit Detergenzien – also Reinigungsmitteln wie Seifen oder Waschlotionen – kombiniert wird, dann wird die Hornschicht, die Barriere der Haut, geschädigt.

Das klingt so, als wäre es besser auf das Händewaschen zu verzichten…

Fartasch: Aus dermatologischer Sicht wäre es besser, wenn man die Hände desinfiziert und nicht mit Seife wäscht. Desinfektionsmittel sollten alkoholbasiert sein und zusätzlich rückfettende Substanzen enthalten. Das ist hautschonender, als die Hände zu waschen. Man kennt das aus Krankenhäusern und Kliniken. Dort werden die Hände nur nach dem Toilettenbesuch mit Seife gereinigt oder wenn es optisch sichtbare Verschmutzungen gibt. Ansonsten reicht das Desinfizieren mit alkoholbasierten Desinfektionsmitteln. Aus Sicht des Hautschutzes gilt die Faustformel: Händewaschen so oft wie nötig, aber so selten wie möglich.

Was ist, wenn man die Haut erst wäscht und dann desinfiziert?

Fartasch: Wenn Sie beides kombinieren, wird die Haut noch mehr geschädigt. In Krankenhäusern wird dies weitgehend vermieden.

Nun lässt sich Händewaschen selbstverständlich nicht gänzlich vermeiden. Was ist für Kitas bei Seifen oder Waschlotionen zu beachten? Ist der pH-Wert entscheidend?

Fartasch: Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass allein der pH-Wert ein Garant für die Hautverträglichkeit ist. Die Zusammensetzung der Reinigungsmittel ist dafür ausschlaggebend. Im Prinzip ist es so: Alles, was schnell reinigt, ist auch hautreizend. Mittel, die eine sehr hohe Reinigungswirkung haben, haben andererseits auch eine größere hautschädigende Wirkung. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, duftstofffreie Reinigungsmittel zu verwenden, auch wenn nicht alle Duftstoffe Allergien auslösen.

Inwiefern können Einmalschutzhandschuhe die Erzieherinnen und Erzieher beim Wickeln oder der Wundversorgung schützen?

Fartasch: Es ist besser, Handschuhe zu tragen, als die Hände waschen zu müssen. Handschuhe dienen also dazu, die Waschfrequenz zu reduzieren und haben dadurch einen positiven Effekt. Nach dem Ausziehen der Handschuhe sollten Erzieherinnen und Erzieher nicht unbegründet die Hände mit Seife waschen, sondern sie desinfizieren. Wenn sie beim Wechsel der Handschuhe schwitzen, dann sollten sie die Hände besser nur mit Wasser abspülen und gut abtrocknen, bevor sie die nächsten Handschuhe anziehen.

Vor der Arbeit sollten pädagogische Fachkräfte Hautschutzcremes auftragen, nach der Arbeit Hautpflegecremes. Worin besteht der Unterschied?

Fartasch: In Hautschutzmitteln sind Inhaltsstoffe, die die Hornhaut nicht durchlässig machen und sie eher stabilisieren. Wenn das Präparat das DGUV-Prüfzeichen „Wirksamkeit geprüft“ trägt, kann man eher sicher sein: Es bringt etwas. Dadurch ist nachgewiesen, dass es bei der Anwendung zu einer geringeren Schädigung der Hautbarriere oder der Haut an sich kommt. Manche Hautpflegemittel enthalten Zusätze, die die Hornschicht durch Zusätze wie zum Beispiel Harnstoff dagegen etwas durchlässiger machen können, damit die pflegenden Substanzen tiefer in der Hornschicht einwirken können. Das ist beim Umgang mit verschiedenen reizenden oder chemischen Stoffen nicht wünschenswert, deswegen sollten sie erst nach der Arbeit aufgetragen werden und die Hände damit gepflegt werden, damit sich so die Barriere besser regenerieren kann.

In der Corona-Pandemie gehört häufiges Händewaschen zu den Hygieneregeln. Was hat das für Auswirkungen auf die Haut?

Fartasch: Bei Kindern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich häufiger die Hände waschen müssen oder sollen, kann ein irritatives Kontaktekzem entstehen. Darunter versteht man eine Entzündung der Haut aufgrund der Reizung, die zum Beispiel durch das häufige Händewaschen entsteht. Es zeigt sich in trockener, rissiger Haut, die manchmal mit Rötungen einhergeht.

Wer ist besonders anfällig dafür?

Fartasch: Wenn man in der Kindheit – insbesondere im Bereich der Hände – Neurodermitis hatte, besteht bei Feuchtarbeiten ein erhöhtes Risiko, an einem irritativen Kontaktekzem zu erkranken oder Schübe einer Neurodermitis im Bereich der Hände zu bekommen. Wenn man zu dieser Gruppe gehört, sollte man die Hände besonders gut pflegen – und zwar vorbeugend, bevor Hautveränderungen auftreten.

Müssen Kinder eigentlich andere Reinigungs- und Hautpflegemittel benutzen als Erwachsene?

Fartasch: Nein, es können die gleichen Produkte verwendet werden. Die Unterschiede beim Hautschutz sind nicht so groß, dass man hier spezielle Produkte bräuchte.

 

 

 

„ Gute Hygiene ist das A und O“

Egal, ob das Mittagessen vom Caterer in Wärmeboxen geliefert oder ob in der Küche selbst gekocht wird oder aber die Kinder ihr eigenes Frühstücksbrot schmieren: „Gute Hygiene ist das A und O“, betont Ökotrophologin Costanza Müller aus Hamburg, die Hygieneschulungen für Kitas anbietet. Die Einrichtungen müssten großen Wert darauf legen, dass alle Speisen einwandfrei seien, sagt sie. Andernfalls sei es möglich, dass Kinder krank werden. „Doch für gute Hygiene braucht es eigentlich gar nicht viel“, betont die Trainerin.

Ein wichtiger Unterschied zum Kochen oder Putzen zu Hause sei, dass Kitapersonal eine große Verantwortung für viele Kinder trägt. „Kinder gehören zum sensiblen Personenkreis.“ Deshalb sei wichtig zu wissen, welche Risiken es gibt – und wie ihnen am besten zu begegnen ist. Allerdings stelle sich gar nicht die Frage, ob Kitas der Hygiene viel Aufmerksamkeit widmeten oder nicht, so Costanza Müller. „Das ist Vorschrift. Punkt.“ Außerdem gebe es die Pflicht zur Dokumentation als Nachweis für die Behörden.

 

KURZ GESAGT!

  • Gute Hygiene in der Kitaküche ist ein Muss
  • Regelmäßige Schulungen für alle Beschäftigten verhindern „Betriebsblindheit“
  • Eigenkontrollsystem HACCP gut geeignet, um Überblick zu behalten

 

Als Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung unterliegen Kitas der Hygieneverordnung Nr. 852/2004, die Standards für den Umgang mit Lebensmitteln festlegt. Außerdem schreibt Paragraf 36 des Infektionsschutzgesetzes unter anderem vor, dass Kitas einen Hygieneplan aufstellen müssen. „Das ist nicht nur Pflicht“, so die Ökotrophologin, „sondern auch sehr sinnvoll.“ Denn die Teams bräuchten eine gemeinsame Basis. Sonst gilt eine Kollegin schnell als penibel, eine andere als nachlässig. Das Hygieneempfinden sei sehr unterschiedlich, gibt Costanza Müller zu bedenken. Während es eine Person nicht stört, wenn der gleiche Löffel für Reis und Soße benutzt wird, kann sich jemand anders davor ekeln. Deshalb lautet eine wichtige Regel: „Hygiene funktioniert nur, wenn alle in der Kita nach dem gleichen Standard arbeiten.“

Mehr als nur Sauberkeit

Einmal pro Jahr ist das gesamte Team zu einer Schulung verpflichtet. Ihrer Erfahrung nach ist diese Vorschrift sehr sinnvoll. „Es geht darum, Betriebsblindheit zu vermeiden.“ Ein Beispiel sei etwa die Vorschrift, Trinkwasser nur aus einem eigens dafür bestimmten Wasserhahn zapfen. Auf keinen Fall sollten Kinder das Wasser aus dem Sanitärraum holen, warnt Costanza Müller. Dort befinden sich Toiletten, außer Seifenresten könnten auch Bakterien am Hahn kleben. „Damit einher geht eine Gefahr der Verunreinigung.“

Generell sollte das Kitapersonal gut darauf achten, dass nichts ins Essen gelangt, was dort nicht hingehört. Das gilt für Plastikteile und Verpackungsreste ebenso wie für Haare. Deshalb müssen lange Haare zurückgebunden werden beziehungsweise die Küchenkraft eine Haube tragen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass nach dem Wischen keine Schaumreste auf der Arbeitsfläche oder den Tischen zurückbleiben. Die Hygieneexpertin empfiehlt, Reinigungstücher mindestens täglich zu wechseln und das sogenannte Vier-Farben-System einzuhalten, sprich: verschiedene Farben für unterschiedliche Reinigungsbereiche wie Küche, Oberflächen, Sanitär und WC zu verwenden. Auch für Schneideunterlagen und Messer sind in der Küche unterschiedliche Farben zu benutzen.

Costanza Müller warnt vor der Gefahr durch krank machende Mikroorganismen. „Sie sind so winzig, dass man sie nicht sieht, riecht oder schmeckt“, sagt die Ökotrophologin. Salmonellen zum Beispiel, die sich etwa in oder an rohen Eiern, aber auch in rohem Geflügelfleisch befinden können. Deshalb gilt hier eine strikte Trennung von allen Gerätschaften, die bei der Zubereitung des Fleisches verwendet werden, von den übrigen Küchenutensilien. Und beim Kuchenbacken empfiehlt es sich daher immer, eine separate Schüssel zu verwenden, um die Eier aufzuschlagen. Kinder sollten außerdem keinen rohen Teig probieren.

Generell wird die Hygiene in drei Bereiche unterteilt: Die Personalhygiene schreibt vor, in der Küche saubere Arbeitskleidung zu tragen Schmuck abzulegen, Haare mindestens zurückzubinden, auf Nagellack und künstliche Nägel zu verzichten, Wunden wasserdicht abzudecken und so weiter. Zur Küchenhygiene gehören Ordnung in den Regalen, Schutz vor Ungeziefer und die Sauberkeit von Räumen und Arbeitsmitteln. Im dritten Bereich wird der gesamte Prozess der Lebensmittel – vom Einkauf über Lagerung, Verarbeitung bis hin zur Ausgabe und Transport – in den Blick genommen.

Nicht schwierig: Qualitätskontrolle vor Ort

Das Eigenkontrollsystem Hazard Analysis and Critical Control Points (HACCP) eigne sich hervorragend, um alle Arbeitsschritte genau zu prüfen: Welche Gefahren gibt es? Und was ist zu tun, wenn ein Risiko auftritt? Wichtig sei zum Beispiel, bei der Wareneingangskontrolle auf einwandfreie Lebensmittel zu achten, rät Costanza Müller. Ist eine Packung beschädigt, das Haltbarkeitsdatum der Milch überschritten oder weist der Fisch bei der Kontrolle mit dem Thermometer nicht die korrekte Temperatur auf, heißt es: Die Produkte dürfen nicht angenommen werden.

„Das ist alles eigentlich nicht schwierig“, meint die Hygieneexpertin. „Wichtig ist, es zu machen.“ Gern gemeinsam mit den Kindern: Hände waschen, Schürze anziehen, Tisch abwischen, saubere Messer holen, Geschirr am Rand anfassen – und los geht es, die Brote für die Mahlzeit schmieren. „So lernen die Kinder, wie es richtig geht.“

 

Gut zu wissen

Im Kapitel 3.7 der DGUV Regel „Kindertageseinrichtungen“ finden Sie weitere hilfreiche Hinweise zu rechtlichen Grundlagen und möglichen Gefährdungen im Zusammenhang mit der Gemeinschaftsverpflegung:

www.dguv.de, Webcode: p102602

Die Rahmenhygienepläne der Bundesländer geben über länderspezifische Regelungen Aufschluss. Bei Fragen können Sie sich auch an die zuständigen Behörden wenden, etwa Gesundheits- oder Veterinärämter, die Gemeinschaftseinrichtungen zu Hygienemaßnahmen beraten.