Was tun im Frühling?

App ans Tablet

Kinder entdecken Frühlingsboten und fotografieren sie. Krokusse, die erste Hummel, einen Käfer, blühende Haselsträucher. Mithilfe eines Bestimmungsbuchs oder einer App finden die Kinder mehr über die Pflanzen und Tiere heraus. Geeignet sind etwa die Apps „Naturblick“ oder „Pl@ntNet“.

Buchtipps

In Jakobs Garten wächst was
Winzling Jakob lebt mit Herrn Wichtel, Familie Feldmaus und vielen anderen im Garten. Ein Tomatenkeimling bringt das Leben der Gartenbewohner durcheinander. Ein wunderschönes Bilderbuch über den Lebenskreislauf einer Tomatenpflanze sowie gegenseitige Hilfe und Offenheit gegenüber Neuem. Ab 3 Jahren, Beltz und Gelberg, ca. 13 Euro

Ohne dich, das geht doch nicht
Eichhörnchen und Bär sind beste Freunde, doch dann braucht Eichhörnchen mehr Freiraum. Bald vermisst es Bär, aber will dieser jetzt noch sein Freund sein? Zauberhaft gereimt, wunderbar gezeichnet: Ein Bilderbuch über alles, was Freundschaft ausmacht. Ab 4 Jahren, Oetinger, 14 Euro

Grüner wird s nicht: Das Buch für kleine Gärtner
Das schön illustrierte Buch bietet viele Infos zu Pflanzen und Tieren im Garten sowie zahlreiche einfache und nachhaltige Bastelideen für Kinder ab etwa 5 Jahren, Verlag Gestalten, 15 Euro

Gut versichert!

Wenn es draußen freundlicher und wärmer wird, machen viele Kitagruppen wieder vermehrt Ausflüge. Doch wie sieht es dabei mit dem Versicherungsschutz aus und was gehört zu einer guten Vorbereitung?

Kinder lernen Neinsagen

Selbstbewusstsein lässt sich – zumindest ein wenig – trainieren. In der Gruppe üben die Kinder laut zu artikulieren, dass sie etwas nicht möchten, zum Beispiel über den Kopf gestreichelt bekommen. Sie lernen so, anderen klare Grenzen zu setzen. Wie die Übung geht, erklären wir hier.

Schnuppern, besuchen, hospitieren

Sie haben ein Schnupperkind in der einen und die Schülerpraktikantin in der anderen Gruppe und an Fasching rechnen Sie mit dem Besuch einiger ehemaliger Schützlinge? Keine Sorge. In den allermeisten Fällen stehen im Fall des Falles unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Tulpen drucken

Die Rückseite einer Holz- oder Plastikgabel in dickflüssige Farbe tauchen oder dick mit Farbe bestreichen und dann auf Papier drücken. Noch einen Stiel und Blätter dranmalen: Fertig ist die Tulpe!

Tipp

Kennen Sie schon das aktive Spiel Scavenger-Hunt? Dazu bekommen die Kinder einen Laufzettel mit Fotos oder Bildern von Gegenständen, die sie so schnell wie möglich zusammensuchen sollen. Zum Beispiel ein Kleeblatt, einen runden Stein, eine Feder, ein Schneckenhaus, ein Gänseblümchen. Mit den Fundstücken kann anschließend gebastelt oder eine Geschichte ausgedacht werden.

Hier gibt es eine Vorlage für eine „Suchkarte“ (PDF). Gut eignen sich als Suchbehälter übrigens auch leere Eierkartons mit entsprechenden Bildern auf dem Boden der einzelnen Vertiefungen.

Mitmachen!

Haben Sie noch mehr Tipps und Ideen? Teilen Sie sie über Instagram unter dem Hashtag #kikifruehling oder mailen Sie uns!

Die digitale Entlastung

>> Heute haben wir mit dem Projekt ‚Farben‘ begonnen. Was passiert, wenn zwei oder drei gemischt werden, und wer kennt die jeweiligen Namen? Das Projekt wird ca. vier Wochen gehen, wobei jede Woche eine andere Aktion stattfindet. In dieser Woche gehen wir auf die Farben Rot, Gelb, Blau und Grün ein. […] <<

So beginnt eine Nachricht, die Erzieherin Janine Glenszczyk den Eltern der Kitakinder geschrieben hat. Nicht per E-Mail und erst recht nicht als Aushang auf Papier. Sondern in der App, die die Kita Seesternchen seit etwa einem Jahr für die Organisation und die Kommunikation nutzt. Sobald die Erzieherinnen eine Info über ihr Tablet eingegeben haben, können die Eltern sie in der App sehen. So wissen sie sofort, was ihre Kinder in der Kita machen und lernen.

KURZ GESAGT!

_Die Kita-App unterstützt das Team bei der Organisation, Dokumentation, Kommunikation und Verwaltung
_Nach kurzer Zeit große
Akzeptanz im Team und bei den Eltern
_Deutliche Entlastung spürbar. Die App spart Zeit – und Papier

Diese Nachrichtenfunktion, die in der App so dargestellt wird, wie es Nutzerinnen und Nutzer von gängigen Social-Media-Plattformen gewohnt sind, gefällt Janine Glenszczyk besonders gut. Sie veröffentlicht dort den Tagesablauf ihrer Kitagruppe – und zwar jeden Tag. „Ich liebe es, ins Detail zu gehen, damit die Eltern wie bei einer Geschichte lesen können, was ihre Kinder erreicht haben und wie sie sich entwickeln“, sagt sie. „Ich schreibe manchmal vielleicht ein bisschen zu viel, dann muss ich mich selbst etwas bremsen.“ Die Dokumentation nicht als lästige Pflicht also, sondern als Spaß.

Noch dazu erfüllt es den Zweck, die Übergabe der Kinder an die Eltern zu erleichtern. „Natürlich machen wir trotzdem noch die Übergabe am Nachmittag. Natürlich fragen die Eltern trotzdem nach und zeigen Interesse am Kind. Das ist ja auch wichtig, die App soll uns ja nicht ersetzen“, erklärt Janine Glenszczyk. Aber es bleibt nun eben auch zwischen Tür und Angel mehr Zeit für Gespräche über längerfristige Entwicklungen oder andere wesentliche Themen: Achten Sie mal darauf, ob Ihr Kind zu Hause auch Schwierigkeiten mit dem Balancieren hat! Oder: Ihr Kind hat sich beim Spracherwerb toll entwickelt!

Tablet wird im Kitaalltag für Dokumentation und Kommunikation genutzt
Über die Nachrichtenfunktion der App informieren die Fachkräfte die Eltern über den Tagesablauf.

Mehr Zeit für wesentliche Themen

Denn die grundlegenden Informationen können die Fachkräfte vorher schnell und einfach per Knopfdruck mitteilen. „Die Eltern wissen dann: Mein Kind hat soundso lange geschlafen, das und das gegessen, es wurde so viele Male gewickelt – meinem Kind geht es gut“, fasst die Erzieherin zusammen. Das muss dann bei der Übergabe nicht mehr thematisiert werden, sofern es keine Auffälligkeiten gab. Und dank der Nachrichten über den Tagesablauf wissen die Eltern zum Beispiel auch ganz genau, wie ihren Kindern die eingangs erwähnten Farben nähergebracht wurden:

>> […] Hierfür wurde den Kindern die jeweilige Farbe auf die Handinnenseite gemalt. Henri und Ella konnten diese super benennen und durften auch entscheiden, welche Farbe als Nächstes kommt. Viktor freute sich über jede Farbe, die ihm gezeigt und beschrieben wurde. […] <<

Die Digitalisierung hat einen hohen Stellenwert für den Träger Kinderhut und seine 18 Kitas, zu denen auch die Kita Seesternchen gehört. Beim Projekt „Coding For Tomorrow“ lernen die Vorschulkinder beispielsweise, wie ein Computer funktioniert und wie sie selbst einfache Befehle eingeben können, die ein kleiner, putziger Roboter dann umsetzt, indem er sich dreht oder geradeaus fährt.

Kind bedient kleinen Roboter
Beim Projekt „Coding For Tomorrow“ setzt ein kleiner Roboter Befehle um, die die Kinder ihm geben.

Für Lernspiele kommen Tablets zum Einsatz, wenn es sinnvoll ist. Aber auch für die Verwaltung nutzt die Kita digitale Programme für Dienstplangestaltung, Zeitplanerfassung oder Urlaubsplanung.

Und jetzt seit einem Jahr eben die App. In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) sollte in einem Pilotprojekt getestet werden, ob die Verwendung einer App die pädagogischen Fachkräfte im Kita-Alltag entlastet und den Stress reduziert.

Zwölf Fachkräfte betreuen in Düsseldorf insgesamt 50 Kinder. In jeder der vier Gruppen gibt es ein Tablet, das die Erzieherinnen und Erzieher für die Eintragungen in die App nutzen können – funktionieren würde das mit den Zugangsdaten aber auch über Smartphones oder Laptops. Umfangreiche Schulungen seitens der App-Entwickler hätten bei der Einführung und beim Einsatz des Programms geholfen. Die anfängliche Zurückhaltung und die Berührungsängste einiger Fachkräfte hätten sich jedenfalls schnell gelegt, sagt Kitaleiterin Isabell Degen.

Die Skeptiker unter den Eltern sorgten sich eher um den Datenschutz. Die Erklärungen der App-Entwickler zur Datensicherheit räumten die Bedenken aus. Außerdem verpflichtete sich die Kita selbst, keine Fotos von Kindern hochzuladen und nur die Vornamen der Kinder in den allgemein sichtbaren Nachrichten zu nutzen. Alle Eltern hätten sich daraufhin angemeldet und die App ausprobiert. „Als die Eltern dann festgestellt haben, wie sie funktioniert, was sie dort einsehen können und was nicht, war die Skepsis schnell verflogen“, sagt Isabell Degen. Eltern sehen nur die Informationen zu dem Kind, mit dem sie „verknüpft“ sind, für das sie also ein Profil angelegt haben. Generell kann die Kita in der App Gruppen anlegen und jeweils genau festlegen, wer Schreibrechte, wer nur Leserechte und wer gar keine Zugriffsrechte hat.

Die App ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Die Kitas entscheiden also selbst, ob sie sie nur für die Kommunikation oder nur für die Organisation und Verwaltung oder für beide Bereiche nutzen möchten. Und selbstverständlich auch, welche Funktionen sie innerhalb der Bereiche nutzen möchten, weil sie ihnen die Arbeit erleichtern. Der Kita Seesternchen hat beim Pilotprojekt beispielsweise gefallen, dass Eltern ihre Kinder abwesend melden und angeben können, ob urlaubs- oder krankheitsbedingt. Darüber erhalten die Fachkräfte eine Benachrichtigung – alle sind sofort informiert. Sind Veranstaltungen wie Weihnachtssingen, Frühlingsfest oder Sankt-Martins-Umzug im digitalen Kalender eingetragen, können die Eltern ganz einfach zu- oder absagen. Die Kita kann ihrerseits Umfragen erstellen und sich das Feedback einholen, wie die Eltern etwa den jüngsten Infonachmittag fanden. Die Nachrichten über den Tagesablauf und die Basisinformationen werden automatisch in bis zu 50 Sprachen übersetzt, damit auch Familien mit schlechten Deutschkenntnissen immer im Bilde sind.

App erleichtert die Dokumentation

„Ich denke, dass die Eltern besser verstehen, was Erzieherinnen und Erzieher in der Kita leisten, seit wir die App nutzen“, sagt Isabell Degen. Vorher habe man solche Infos in Kurzversion an die Pinnwand gehängt oder als PDF-Datei per E-Mail verschickt. Jetzt lesen die Eltern in der App Dinge wie: „Beim Turnen haben die Kinder balanciert und damit den Gleichgewichtssinn trainiert.“ Oder eben das, was Janine Glenszczyk schreibt:

>> […] Ida fand es scheinbar interessant, auf das Laternenpapier zu stempeln. Das taten auch die anderen Kinder mit ihren angemalten Handflächen, denn jedes Angebot der nächsten vier Wochen ist so aufgebaut, dass am Ende eine bunte Laterne zu St. Martin rauskommt. <<

Also: Projektziel benannt und am Ende noch auf die „Bildungsbereiche: musisch-ästhetisch, Sprache, Kommunikation“ hingewiesen.

Kinder haben ihre Hände farbig angemalt
Zeigt her eure Hände! Beim Projekt „Farbe“ bemalten die Kinder ihre Handflä­chen – und die Eltern waren über die App im Bilde.

„Ich kann nicht genau sagen, wie viel Zeit ich einspare. Aber ich bin definitiv schneller, als wenn ich handschriftlich eintrage oder warten muss, bis ein PC frei wird“, sagt Janine Glenszczyk. „Und ich habe mehr Zeit und Freiheiten, um Projekte zu planen.“

Kitaleiterin Isabell Degen empfindet die App-Nutzung ebenfalls als positiv. Früher habe man eine Mappe für jede Gruppe führen müssen, die pro Jahr etwa 300 Seiten dick gewesen sei. Zwei Stunden pro Woche würde der Aufwand dafür etwa betragen. „Durch die App reduziert sich das wahrscheinlich um die Hälfte.“ Noch dazu werde die Kommunikation wesentlich vereinfacht, sei es mit allen, mit bestimmten Gruppen, mit den Eltern oder mit Einzelnen. „Es ist auf jeden Fall eine Erleichterung“, lautet Isabell Degens Fazit zum App-Einsatz.

Kinder recherchieren mit Hilfe eines Tablets
Wenn es pädagogisch sinn­voll ist, nutzen die Kinder Tablets.